Branle de
Chevaux La_Cochinchine Specknerin (Nonesuch) Tourdion Traubentritt Ungaresca
GESCHICHTE NONESUCH
Nonesuch
nennt sich Tanz und Melodie aus John Playfords „Dancing Master“ (1651).
TANZSCHRIFT NONESUCH
Specknerin,
im Kreise getanzt nach der Melodie von Nonesuch
Teil A:
Beginnend mit dem rechten Fuß 16 Schritte gegen den Uhrzeiger
Teil B:
4 Schritte, die Arme hebend, zur Kreismitte
4 Schritte, die Arme senkend, wieder zurück
4 Schritte, die Arme hebend, zur Kreismitte
4 Schritte, die Arme senkend, wieder zurück
Teil C:
4 Anstellschritte nach rechts gegen den Uhrzeiger
4 Anstellschritte nach links
Teil B:
4 Schritte, die Arme hebend, zur Kreismitte
4 Schritte, die Arme senkend, wieder zurück
4 Schritte, die Arme hebend, zur Kreismitte
4 Schritte, die Arme senkend, wieder zurück
Teil C:
Rechter Fuß seitwärts nach rechts, linker Fuß kreuzt vor dem rechten, rechter
Fuß
seitwärts nach rechts, linker Fuß kreuzt hinter dem rechten, Handfassung lösen
und Drehung über die rechte Schulter
Linker Fuß seitwärts nach links, rechter Fuß kreuzt hinter dem linken, linker
Fuß seitwärts nach links, rechter Fuß kreuzt vor dem linken, Drehung über die
linke Schulter.
Teil
B:
Wiederholung – s.o.
Teil D:
Interludium: 8 Schritte am Platz, dann da capo al fine
Link zu unserem YouTube-Video der Specknerin
GESCHICHTE UNGARESCA
Die Melodie wird dem flämischen
Musikverleger und Buchhändler! Pierre Phalèse (geb. 1510) zugeschrieben. Mir
scheint, Phalesius habe diesen Ohrwurm nicht komponiert – es wäre sonst ein
Kunstlied für das adelige Publikum - sondern gedruckt und verlegt. Verstärkt
werde ich in dieser Ansicht, daß wir nach Art der ländlichen Bevölkerung
tanzen. Als ich dieses Lied in Ungarn in einem Wirtshaus spielte, sangen die
meisten Gäste stante pede mit und meinten, das wäre ein altes Hirtenlied aus
der Pusta. Das weist auf Volksmusik, auf Musik des einfachen Volkes hin.
Kreistanz mit beliebig vielen Paaren
TANZSCHRIFT UNGARESCA
Teil A
Takt 1-4: 4 Schritte in Tanzrichtung, beginnend mit dem linken Fuß, der vierte
Schritt wird getippt
Takt 5-8: 4 Schritte rückwärts, der vierte Schritt wieder ein Tipp
Takt 9-16 noch einmal vor und wieder zurück, Paare wenden sich zu
Teil B
Takt 1-8: Double links, Double rechts
Takt 9-12 Drehung um linke Schulter am Platz, 12 Takt Hüpf
Takt 1-8: Double links, Double rechts
Takt 9-12 Die Herren drehen wieder um die linke Schulter, die Damen gehen mit
einer Drehung über die linke Schulter zum nächsten linken Partner
Da capo al fine
Link zu unserem YouTube-Video der Ungaresca
TOURDION Inhaltsverzeichnis
GESCHICHTE TOURDION
Der Tourdion ist ein
historischer Spring-Tanz aus der Zeit der Renaissance im 6/8 Takt.
Die Musik des Tourdion, ein Trink- oder doch Sauflied? aus Frankreich, nach der
wir tanzen, wird dem Komponisten, Musikverleger und Buchhändler Pierre
Attaignant (1494 bis 1552) zugeschrieben.
Die Schlußfolgerung, die Melodie wäre ein Kunstlied und für die Haute Couture
geschrieben und fein und sittsam und auch für unser Ohr lieblich (wie auf
unsrer Tanz-CD) auf Fürstenhöfen, ähnlich des Schlosses in Puchenau,
dargebracht, ist zulässig.
Nach unsrer Choreographie aber denke ich mir, die Melodie hat Eingang in die
Tänze des einfachen Volkes gefunden. Auch der Text, wenn auch rekonstruiert,
weist darauf hin:
Es werden zwar Gläser erwähnt, die sich wohl nur Adelige leisten konnten, in
der zweiten Strophe aber Fässer, die geleert werden sollen. Fässer und nicht
Flaschen und die bis auf den Grund. Die Auswirkung solchen Durstes zeigten
einige zeitgenössische Gemälde.
Nicht ohne Grund predigte Abraham a Santa Clara
dem einfachen Volke: Der erste Trunk sei der des Durstes, der zweite der Lust,
der dritte der Fröhlichkeit. Alle Trunke darüber seien von Übel.
TANZSCHRIFT
TOURDION
Teil
A
Takt 1-2 Einen Seitschritt nach links und einer nach rechts,
Takt 3-4 einen Schritt nach vorne zur Kreismitte hin und einer wieder zurück,
dabei werden die Arme nach oben und unten geschwenkt.
Takt 5-16 dreimalige Wiederholung dieser Schrittfolge
Teil
B
Takt 1-2 Die Damen lösen die Handfassung zum Herrn zu ihrer Rechten und drehen
sich mit nachdrücklicher Handhilfe des Herrn nach links, vor dem Herrn zur
Linken vorbei, bis sie zwischen diesem und dem nächsten Herrn stehen.
Takt 3-4 Einen Schritt zur Kreismitte und einer
wieder zurück, dabei werden die Hände nach oben geschwenkt und gesenkt.
Takt 5-16 dreimalige Wiederholung dieser Schrittfolge
Wiederholung Teil A
Teil
C
gleicht Teil B nur werden hier die Männer nach rechts vor der rechts tanzenden
Dame vorbeigeschwenkt.
Link zu unserem YouTube-Video des Traubentritts
LA COCHINCHINE Inhaltsverzeichnis
GESCHICHTE LA COCHINCHINE
Dieser Tanz erinnert unseren Schulmeyster unweigerlich an das abgelegene
Dörflein Konkored in der Bretagne, wo er und sein Gefolge als einzige
Nichtbretonen bei einem abendlichen Tanz- und Singabend der Einheimischen mit
dabei sein durften. Rhythmus und Tonfolge von La Cochinchine sind ohnzweifel
bretonisch, eine Freude für Drehleierspieler.
http://www.youtube.com/watch?v=BgswqtWtkRc
TANZSCHRIFT LA COCHINCHINE
Ein Tänzer und zwei Tänzerinnen fassen sich an der Hand und hüpfen
8 Schritte nach links, sodann
8 Schritte nach rechts.
Der Mann und die Frau zu seiner Rechten heben die Arme hoch zu einem „Tor“,
durch dieses geht die Frau zur Linken hindurch, dabei dreht der Mann ohne die
Hand mit seiner rechten Frau zu lösen mit.
Nun bildet der Tänzer mit der Frau zur Linken ein „Tor“ und die Frau zur
Rechten geht hindurch.
Das Ganze noch einmal, erst die Frau zur Linken, dann die Frau zur Rechten.
Da capo al fine.
TRAUBENTRITT Inhaltsverzeichnis
GESCHICHTE TRAUBENTRITT
Der Traubentritt mit eingängiger Melodie ist nach Form einer Pavane zu
schreiten und stellt in der Mittelalter- und LARP-Szene einen beliebten Tanz
dar. Historisch scheint er nicht belegt zu sein.
Thoinot Arbeau schreibt in seiner Orchésographie: „Den Königen, Fürsten und
großen Herren dient die Pavane dazu, sich aufzublähen und sich prunkend zu
zeigen.“
Die einen glauben, die Pavane stamme aus Padua, andere hingegen vermeinen aus
dem spanischen Wort pava, welches Pfau bedeutet.
TANZSCHRIFT TRAUBENTRITT
Teil A
Takt 1 – 2: Simple nach vorne mit dem linken Fuß beginnend, Elevee
Takt 3 – 4: Simple nach vorne mit dem linken Fuß beginnend, Elevee
Takt 5 – 6: Simple nach vorne mit dem linken Fuß beginnend, Elevee
Takt 7 – 8: Simple nach vorne mit dem linken Fuß beginnend, Elevee samt Drehung
um 180 Grad über die rechte Schulter
Takt 9 – 14: ebenso
Takt 15 – 16: Simple nach vorne mit dem linken Fuß beginnend, Elevee samt
Drehung zur Mitte.
Der Herr steht seiner Dame gegenüber.
Teil B
Takt 17 – 18: Reference der Herren zu seiner Dame gegenüber
Takt 19 – 20: Reference der Damen zu ihrem Herren
Takt 21 – 22: Reference der Dame und des Herren zum linken Gegenüberstehenden
Takt 23 – 24: Reference zum rechten Gegenüber
Takt 25 – 30: Herr und Dame reichen sich die rechte Hand und die Dame dreht bis
dreimal unter dem Arm des Herren durch
Takt 31 – 32: Reference
Takt 33 – 36: Damen bleiben stehen. Die Herren double rechts zur nächsten Dame,
der letzte Herr eilt gemessen durch die Gasse zur ersten Dame an die Spitze der
Tanzformation.
Da capo al fine
Link 1 zu unserem YouTube-Video des Traubentritts (Alte Welt) Link 2 zu unserem YouTube-Video des Traubentritts (Schloß Puchenau)
BRANLE DE CHEVAUX Inhaltsverzeichnis
GESCHICHTE BRANLE DE CHEVAUX (PFERDEBRANLE)
Branle bedeutete ursprünglich Bewegung und in dieser Bedeutungsfolge
weitergeführt: Tanz. Behauptungen zufolge sollen Vorläufer der Branlen bereits
im Frankreich des 12 Jahrhunderts vom ländlichen Volk getanzt worden sein, aber
so richtig bekannt gemacht durch Adelige um 1600.
In der 4/4taktigen Pferdebranle oder Horses‘ branle oder Branle de Chevaux
ahmen die Tänzer das Liebesspiel der Pferde nach.
TANZSCHRIFT BRANLE DE CHEVAUX
Teil A
Takt 1 – 2: Double links mit Kick
Takt 3 – 4: Double rechts mit Kick
Takt 5 – 6: Double links mit Kick
Takt 7 – 8: Double rechts mit Kick
Teil B:
Takt 1 – 4: Der Herr faßt seine ihm gegenüberstehende Dame an beiden Händen und
führt mit ihr einen Platzwechsel durch. Der Herr steht nun an dem Platze, an
dem die Dame, und die Dame dort, wo ihr Herr gestanden.
Takt 5 – 8: Dame und Herr stampfen mit dem linken Fuß beginnend am Boden
Takt 9 – 16: Erneuter Platzwechsel und Fußgestampfe
Teil C
Takt 1 – 2: Die Herrenreihe stampfen zweimal mit dem rechten Fuß und vollführen
Takt 3 – 4: einen Simple nach rechts und
Takt 5 – 8: drehen sich über die linke Schulter und sind mit einem Hüpf wieder
an ihrem angestammten Platz gegenüber ihrer Dame
Takt 9 – 10: Die Damen scharren zweimal mit dem rechten Fuß am Boden
Takt 11 – 16: einen Simple nach rechts und Drehung über die linke Schulter und
mit Hüpf an ihrem angestammten Platz gegenüber ihres Herren
Da capo al fine
Link zu unserem YouTube-Video der Pferde-Branle